Servus beinand! Wer scho länger beim Modellflug dabei is, der woaß: S‘ Wetter is net nur a Nebensach, sondern oft da entscheidende Punkt, ob a Flugtag a Freud wird oder a Frust. Es is a richtige Kunst, sei Modell bei jedm Wetter sicher und mit Spaß in da Luft zu halten. I red do net nur vo strahlendem Sonnenschein und lauem Lüfterl – na, grad wenn da Wind a bissl stärker weht oder die Wolken tiefer hängen, zeigt sich, wer sei Handwerk versteht. In de letzten 25 Jahr hab i scho einiges erlebt am Flugplatz, und drum möcht i heit a paar Gedanken und Erfahrungen mit eich teilen, wia ma mit unterschiedlichen Wetterbedingungen beim Modellfliegen umgeht.
S‘ Wetter im Blick: Warum a g’scheite Vorbereitung alles is
Bevor ma überhaupt dran denkt, den Akku anzustecken oder den Motor anzuwerfen, gehört a Blick aufs Wetter zur Pflichtübung. Des is koa Schikane, sondern a grundlegende Sicherheitsmaßnahme. Ma muss abschätzen können, ob die Bedingungen für sei Modell und sei eigenes Können überhaupt passen. Windstärke, Windrichtung, Sichtverhältnisse, drohender Regen – all des spuit a Rolln. Moderne Technik hilft uns do heit scho gscheit weiter. Viele Vereine, wia zum Beispiel der MFC Donauwörth-Monheim mit seiner Wetterstation direkt am Platz, bieten aktuelle Daten, de Gold wert san. So kriagt ma a gutes Gfühl für de lokalen Gegebenheiten. Aber verlassen soit ma sich net blind drauf. Mei Tipp: Immer aa selber den Himmel beobachten, den Wind auf da Haut spüren und vielleicht sogar a externe Vorhersage, wia de vom Kachelmann-Wetter, zum Vergleich heranziehen. Kurz vorm Start dann no amoi a letzter Check – hot si was geändert? Passt’s immer no? Erst wenn ma si sicher is, dass ma de Lage im Griff hot, derf’s losgeh.
Da Wind: Freund und Feind zugleich
Ah, da Wind! Über den könnt ma stundenlang philosophieren. Für uns Modellflieger is er beides: der Motor für an scheena Segelflug am Hang und gleichzeitig de größte Herausforderung, grad bei Start und Landung. Es gibt ja de Diskussion, ob’s für’s Flugzeug in da Luft überhaupt an Wind gibt, weil’s si ja mit da Luftmasse bewegt. Theoretisch stimmt des vielleicht, aber in da Praxis schaut’s oft anders aus, des bestätigen a viele Piloten in Foren wia dem RC-Network. Besonders Böen und Turbulenzen san’s, de unserm Modell zusetzen können. A leichts Schaumwafferl reagiert da ganz anders drauf als a schwerer Kunstflugjet. Des leichte Modell wird schnell ’schwammig‘, kippt vielleicht über d‘ Fläche weg und fordert vom Piloten schnelle und präzise Reaktionen. Drum is grad für Anfänger wichtig, si langsam an windigere Bedingungen heranzutasten. Starten sollt ma unbedingt bei Windstille oder nur ganz leichtem Wind, um a Gfühl für’s Modell zu kriagn, wia’s a im RCForum oft empfohlen wird.
Starten und Landen bei Wind
Starten und vor allem Landen san bei Wind de kritischsten Phasen. Grundsätzlich gilt: Immer gegen den Wind starten und landen! Des reduziert de Geschwindigkeit über Grund und gibt uns mehr Kontrolle. Klingt einfach, is aber bei Seitenwind oder böigen Verhältnissen oft a knifflige G’schicht. Da braucht’s Erfahrung und a saubere Technik. Bei starkem Gegenwind muass ma vielleicht a bissl Tiefe drücken, damit’s Modell net unkontrolliert steigt. Bei Rückenwind wiederum is Vorsicht geboten, dass ma net zu schnell wird. Manche Piloten schwören drauf, bei Wind den Schwerpunkt a kloans bissl nach vorn zu verlagern oder s‘ Modell a ganz klein wenig schwerer zu machen, um’s stabiler zu kriagn. Ob des wirklich hilft, muss jeder für sei Modell selber ausprobieren. Wichtig is vor allem, dass ma de Sicherheitsabstände zu Hindernissen und Leit einhält – und de bei zweifelhaftem Wetter liaba großzügiger bemisst, wia’s a de Regeln vom Modellflugsportverband Deutschland (MFSD) vorsehen.
Welches Modell für welchen Wind?
Net jedes Modell is für jeden Wind geeignet. Leichte Segler oder Parkflyer san bei stärkerem Wind schnell überfordert. Modelle mit Querrudern san do klar im Vorteil, weil ma damit de Rollbewegungen besser ausgleichen kann. Wenn ma also öfter bei Wind fliagn möcht, is a Modell mit Querrudern sicher a gute Investition. Es gibt aber a Disziplinen, de grad bei stärkerem Wind erst richtig aufblühen, wia zum Beispiel des Hangfliegen.
Hangflug: Die hohe Kunst, mit dem Wind zu tanzen
Hangfliegen is für mi persönlich oane da faszinierendsten Arten vom Modellflug. Do nutzt ma den Aufwind, der entsteht, wenn da Wind auf an Hang trifft und nach oben abgelenkt wird. Ganz ohne Motor, nur mit da Kraft vom Wind, kann ma stundenlang in da Luft bleiben und oft gewaltige Geschwindigkeiten erreichen. Beim Hangsegeln is da Wind also net da Gegner, sondern da Partner. Aber a do braucht’s Gfühl und Wissen. De Windrichtung muss passen – idealerweise bläst er direkt auf den Hang. Kommt er vo da Seitn, wird’s schwieriger, wia’s a Piloten beim Hangsegeln mit leichten Modellen manchmal erleben. Und a de Windstärke muss zum Modell passen. A zu leichts Modell wird bei starkem Wind schnell unruhig und schwer zu kontrollieren. Für optimale Bedingungen gibt’s sogar Richtwerte, wia zum Beispiel de Empfehlungen da Modellflug IG Peiss, de bestimmte Windrichtungen und -stärken als günstig einstufen.
F3F: Highspeed am Hang
Wer’s richtig sportlich mag, für den is vielleicht F3F was. Des is a Wettbewerbsklasse im Hangsegelflug, bei der’s darum geht, an vorgegebenen Kurs möglichst schnell zu absolvieren. G’flogen wird oft an Steilküsten oder in de Berg, wo da Wind richtig pfeift. Windgeschwindigkeiten vo 3 m/s san des Minimum, aber richtig interessant wird’s oft erst bei deutlich mehr Wind, manchmal bis zu 20 m/s! Do braucht’s net nur schnelle Reflexe und a perfekt eingestelltes Modell, sondern a an Pilotn, der den Wind lesen kann und jede Böe optimal nutzt. F3F-Segelflug am Hang is wirklich ‚High Speed auf Augenhöhe‘ und zeigt eindrucksvoll, wia ma den Wind zu seinem Verbündeten machen kann.
Mehr als nur Wind: Sicht, Regen und andere Spielverderber
Natürlich is net nur da Wind entscheidend. A de Sichtverhältnisse san extrem wichtig. Bei Nebel, starkem Dunst oder tiefhängenden Wolken siecht ma sei Modell vielleicht nur no auf kurze Distanz. Und de Regel is klar: Geflogen wird nur auf Sicht! Des heißt, i muass mei Flugzeug jederzeit klar erkennen und sei Fluglage eindeutig beurteilen können. Drum gilt: Bei schlechter Sicht lieber am Boden bleiben oder nur ganz nah fliagn. Regen is natürlich a meistens a Grund, den Flugbetrieb einzustellen. Net nur, weil’s für uns ungemütlich is, sondern weil de Elektronik im Modell empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren kann. Ausnahmen bestätigen de Regel, wia ma manchmal bei Wettbewerben im RC-Fallschirmspringen sieht, wo trotz Regenschauern weitergemacht wird – aber des san dann oft speziell geschützte Modelle und erfahrene Piloten.
Mit Gfühl und Respekt: Die wahre Kunst liegt im Verstehen
Am End is es a Mischung aus vielem: technisches Verständnis, a gutes Modell, sorgfältige Vorbereitung und vor allem Erfahrung und a Gfühl für de Elemente. Die Kunst des Modellflugs bei unterschiedlichem Wetter liegt net darin, dem Wetter zu trotzen, sondern es zu verstehen und mit ihm zu arbeiten. Es geht darum, de Zeichen richtig zu deuten, de Grenzen vom Material und vom eigenen Können zu kennen und immer den Respekt vor da Natur zu bewahren. Jeda Flugtag is anders, jeda Windstoß erzählt a eigene G’schicht. Und genau des macht unser Hobby doch so spannend und lebendig, oder? Wenn ma des beherzigt, dann steht dem Flugspaß bei (fast) jedem Wetter nix mehr im Weg. Pack ma’s an!